Du hasst deinen Job.


Vielleicht ist es aber auch anders.

Die meisten Menschen haben Spaß an ihrem Job, nur können sie den Müll, der mit ihm einhergeht, nicht leiden. Wie die nervige Mitarbeiterin, die alles verkompliziert. Oder den Kunden, der an allem etwas auszusetzen hat, egal, was sie für ihn machen. Oder die Arbeitsanweisung, die überhaupt keinen Sinn hat und um die sie trotzdem nicht herumkommen.

Diese Art der Plackerei lässt wohl jedem die Lust am Montag vergehen. Irgendwo verschiebt sich dann der „Spaß“ zu „Oh weh, jetzt muss ich Uwe schon wieder eine Woche bei seinen Tiraden über Politik zuhören.“ Nur hat das selten etwas mit dem gewählten Beruf selbst zu tun – es ist einfach ein Nebenprodukt, wenn man mit Menschen arbeitet.

Gelegentlich liegt die Abneigung gegenüber Montagen auch daran, dass an manchen Montagen tatsächlich mehr Arbeit anfällt. Am Wochenende können sich viele Probleme ansammeln, die einen montagmorgens ohne Verständnis erwarten, oder eine lange Liste von wütenden Kund:innen, oder ein Riesenstapel an Aufgaben, die erledigt werden müssen. Das passiert, aber es passiert auch unter der Woche.

Daniel Gilbert hat treffend formuliert, dass wir überschätzen, wie glücklich wir an unseren Geburtstagen sein werden, und wir unterschätzen, wie glücklich wir montagmorgens sein werden – und dass wir diese banalen, aber falschen Vorhersagen immer und immer wieder treffen, auch wenn wir immer eines Besseren belehrt werden.