KI im Management
2024.06.29Der Einsatz von KI im Management birgt sowohl Chancen als auch Risiken: Ein gut geprimetes KI-System könnte in der Interaktion mit Mitarbeiter:innen einem durchschnittlichen oder schlechten Manager überlegen sein, indem es stets erreichbar ist, prompt antwortet und nicht genervt reagiert. Allerdings müsste die KI in eine gesunde Unternehmenskultur eingebettet sein, in der sich weiterhin Menschen um die Entwicklung der Mitarbeiter:innen kümmern.
Denn die Verantwortbarkeit und Delegation von Entscheidungen an KI-Systeme stellt eine große Herausforderung dar. Mitarbeiter:innen könnten zum Beispiel schnell lernen, Arbeitsaufträge einer KI zu ignorieren, da keine echte Intervention erfolgt. Zudem hat KI im Management ein massives Oracle-Problem: Sie kennt nur den vorhandenen Datenbestand und kann gelebtes institutionelles Wissen sowie externe Faktoren nicht vollständig abbilden.
Ein Beispiel bei Air Canada zeigt auch, dass Unternehmen an KI-generierte Antworten gebunden werden können – ein Fehler, den ein größeres Unternehmen höchstens einmal selbst macht. Die aktuelle Diskussion um KI im Management greift daher oft zu kurz und offenbart, dass menschliches Verhalten nicht im Ansatz ausreichend berücksichtigt wird.
Letztendlich könnte der Einsatz von KI im Management in Unternehmen, die ihre Prozesse vollständig durch KI abbilden können, dazu führen, dass diese Art von Unternehmen überflüssig werden. Es gilt, die Chancen und Risiken sorgfältig abzuwägen und KI-Systeme verantwortungsvoll und mit Bedacht in bestehende Strukturen zu integrieren, um das Potenzial zu nutzen, ohne dabei die menschliche Komponente zu vernachlässigen.
Dieser Post ist Teil 20 von 26 in der Sammlung „Künstliche Intelligenz“.