Zoologisch betrachtet stehen die meisten Männer auf Frauen in ihren Zwanzigern, weil das der biologische Höhepunkt einer Frau ist und sie dabei die stärksten und besten Ausprägungen und Darstellungen ihrer vorgegebenen Attribute zur Fortpflanzung haben. Das ist das Überbringen der Nachricht und würde mir sofort als Sexismus ausgelegt werden.

Dabei gehen entsprechende Beobachtungen noch weiter: Das ist anthropologisch gesehen der Grund, warum es in den meisten kulturellen Darstellungen primär um die Darstellung eben solcher Frauen geht. Praktisch bedeutet das dann, dass die meisten Männer diese Frauen wollen und die meisten Frauen alles tun, um (wie) diese Frauen zu sein.

Die angebrachte Kritik von Frauen ist dann oft: „widerlich, wenn ein 40-Jähriger so 20-Jährigen hinterher gafft“; vielleicht etwas besser dann mit „dem fehlt die Reife“, und dann könnten wir uns denken und belegt sehen, dass die Reife bei zwei Dritteln aller Menschen mit 40 fast genau so ist wie mit 20, egal ob Mann oder Frau oder wo auch immer auf dem Spektrum.

Und das lässt sich dann noch weiter verallgemeinern: Den meisten Menschen fehlt nicht nur die Reife; sie lernen nicht nur nicht aus ihren Fehlern – sie lernen gar nichts. Und ein beträchtlicher Teil der Menschen ist mit den Herausforderungen der modernen Welt völlig überfordert.

Sich also darauf einzulassen, danach zu handeln und das zu tun, wie „die meisten Menschen“ sind, führt bestenfalls zu einer Fortschreibung des Ist-Zustandes, realistischerweise eher zu einer Verschlechterung für alle. Dabei ist das ohnehin viel zu kurz gegriffen, denn auch grundsätzlich richtige Aussagen müssen in ihrem Kontext gesehen werden und sind darüber hinaus nicht zwangsläufig allgemeingültig, nicht für Menschen an sich, nicht einmal immer für denselben Menschen; nicht räumlich, nicht zeitlich, nicht in ihren Auswirkungen – genau wie die quantifizierenden Aussagen, die sie treffen. Sie sind halt nur öfter richtig als falsch.

Allerdings ist „die meisten Menschen“ verlockend, gerade als Verallgemeinerung und in Denkweisen, die zu Schwarz-Weiß-Denken neigen. Nur: Verallgemeinerungen sind der erste Schritt in die falsche Richtung. Das kann in letzter Konsequenz zum Nihilismus führen oder auf dem Weg dahin schon zu permanenten Dissonanzen, sich die Haare raufen und beobachten, was eben die meisten Menschen tun oder nicht tun oder mit sich machen lassen und so weiter, und glauben „so sind die Menschen“ und fatalistisch/gleichgültig/egoistisch/... damit umzugehen.

Bis zu einem gewissen Punkt und eben nicht alle – das muss ich mir selbst noch immer wieder vor Augen halten –, nicht in jedem Kontext; nicht immer, nicht überall. Ansonsten kann diese Abwärtsspirale vom Ausnutzen menschlicher Natur, von Bullshit und von mehr, wie es ist für „die meisten Menschen“, und so weiter und so fort, nicht aufhören.

Daher muss „die meisten Menschen“ auch anders gesehen werden: nicht alle. Und wenn es wichtig ist, sollte sich daran und an Letzteren orientiert werden. Entwicklung ist möglich. Sie setzt neben Konfrontation nur auch Akzeptanz voraus.