Die Systemwissenschaft ist ein interdisziplinäres Forschungsfeld, das sich mit der Untersuchung von Systemen beschäftigt. Obwohl einzelne Methoden wie Netzwerkwissenschaft, agentenbasierte Modellierung und Systemdynamik-Modellierung bereits erfolgreich eingesetzt werden, um die komplexe Dynamik von Problemen zu beleuchten, fehlt bisher eine einheitliche Disziplin, die eine formale Methodik zur ganzheitlichen Erforschung aller Aspekte eines Systems bietet.

George Mobus und Michael Kalton haben zwölf Grundprinzipien identifiziert, die als theoretische Grundlage für die Entwicklung einer solchen formalen Methodik dienen könnten. Diese Prinzipien beschreiben die grundlegenden Eigenschaften von Systemen: Sie sind hierarchisch organisierte Prozesse, Netzwerke, dynamisch und weisen Komplexität auf:

  1. Alles im beobachtbaren Universum ist ein System.
  2. Systeme sind Prozesse, die als Hierarchien organisiert sind.
  3. Systeme sind Netzwerke.
  4. Systeme sind dynamisch.
  5. Systeme zeigen Komplexität.

Darüber hinaus erklären die Prinzipien das Verhalten von Systemen: Sie entwickeln sich weiter, senden und empfangen Informationen, kodieren Wissen, nutzen Regelungssysteme zur Stabilisierung und erstellen Modelle von externen Systemen sowie von sich selbst:

  1. Systeme entwickeln sich weiter.
  2. Systeme senden und empfangen Informationen und kodieren Wissen.
  3. Systeme nutzen Steuerungssubsysteme, um Stabilität zu erreichen.
  4. Systeme erstellen Modelle von externen Systemen.
  5. Systeme bauen interne Modelle von sich selbst auf.

Die letzten beiden Prinzipien beschreiben, wie Menschen Systeme verstehen und verbessern können: durch Wissenschaft und Technologie:

  1. Wir verstehen Systeme mithilfe von Wissenschaft.
  2. Wir verbessern Systeme mithilfe von Technik.

Diese zwölf Prinzipien bilden ein grundlegendes Regelwerk, das auf alle Arten von Systemen anwendbar ist und somit einen ganzheitlichen Ansatz ermöglicht. Sie könnten den Weg für eine einheitliche Disziplin der Systemwissenschaften ebnen, die es Forscher:innen und Praktiker:innen erlaubt, die Komplexität von Systemen umfassend zu analysieren und zu verstehen.

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