Ökologie beschränkt sich nicht nur auf die Umwelt, sondern umfasst auch unsere kognitive Sphäre – unsere Psyche, die Gedanken anderer und das allgemeine kognitive Feld, das wir durch unsere täglichen Aktivitäten online und offline schaffen. Ein ökologisches System zeichnet sich durch Flexibilität, Anpassungsfähigkeit und Variabilität aus. Diese Eigenschaften kommen auch unserem Denken zugute.

Um ökologisches Denken zu formalisieren, müssen wir lernen, Ideen loszulassen, offensichtliche Verbindungen zu unterbrechen und neue Perspektiven zu erkunden. Dieser Prozess kann in verschiedene Phasen unterteilt werden:

  1. Entstehung: eine erste Idee mit logischen Beziehungen und Feedbackschleifen.
  2. Wachstum und Optimierung: unterstützende Konzepte, die die zentrale Idee stärken und kontextualisieren.
  3. Diversifizierung und Reflexion: Bildung spezialisierter Ideencluster durch Aufbrechen bestehender Verbindungen und Einführung neuer Konzepte.
  4. Neuformulierung und Transformation: Lösen bestehender Verbindungen, um Raum für neue Ideen zu schaffen.

Diese Phasen können in einem Schema dargestellt werden, das die Dimensionen Fokussierung/Exploration und Vergrößerung/Verkleinerung berücksichtigt. Durch die Bewegung entlang eines seltsamen Attraktors durchläuft das Denken verschiedene Zustände: gleichförmig, fokussiert, polysingulär und disruptiv.

Ein konkretes Beispiel für die Anwendung dieser Logik wäre die Diskussion über den Klimawandel. Zunächst können wir uns auf die Kernidee der globalen Erwärmung (Entstehung) konzentrieren. Dann beziehen wir unterstützende Konzepte wie den Treibhauseffekt, den Anstieg des Meeresspiegels und extreme Wetterereignisse ein (Wachstum und Optimierung).

Im nächsten Schritt können wir die Verbindungen zwischen diesen Ideen aufbrechen und neue Perspektiven erkunden, wie die Auswirkungen auf die Biodiversität, die sozioökonomischen Folgen und mögliche Anpassungsstrategien (Diversifizierung und Reflexion).

Schließlich können wir bestehende Annahmen infrage stellen und unkonventionelle Lösungsansätze wie Geoengineering oder eine grundlegende Umgestaltung unserer Wirtschaftssysteme in Betracht ziehen (Neuformulierung und Transformation).

Das vorgestellte Schema bietet eine Möglichkeit, ökologisches Denken zu formalisieren und zu fördern. Es ermöglicht eine flexible und belastbare Herangehensweise an komplexe Themen und eröffnet neue Perspektiven jenseits starrer Denkstrukturen.

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