Viele Arten durchlaufen lange Phasen geringer Veränderung und kurze Phasen schneller Anpassung und Veränderung. Ereignisse, die wie ein Ausrufezeichen wirken, wie Klimawandel, Naturkatastrophen und das Auseinanderbrechen größerer Gruppen, können mehr Veränderung erzwingen als allmähliche Evolution.

Das Gleiche gilt für gesellschaftliche Trends: Geschichte kriecht nicht vor sich hin, sie springt. Drei Ereignisse – 9/11, die Finanzkrise 2008 und COVID-19 – haben mehr Umbrüche und wirtschaftliche Veränderungen ausgelöst als die meisten Ereignisse der letzten zwei Jahrzehnte zusammen:

Wir leben in einer Zeit, in der eine Handvoll einschneidender Ereignisse den Lauf der Geschichte verändern kann. Angesichts solcher Umwälzungen versuchen Arten, auch der Mensch, sich anzupassen und zu überleben. Ebenso prägen einschneidende soziale und wirtschaftliche Ereignisse unser kollektives Handeln und Denken. Wie in der Natur entstehen starke Anpassungsreaktionen auf punktuelle, einschneidende Ereignisse. Sie sind Katalysatoren für Wandel und Fortschritt.

Die Lektion daraus ist subtil, aber gewichtig: Geschichte ist kein kontinuierlicher, linearer Prozess. Sie besteht aus langen Perioden relativer Stabilität, die von kurzen, intensiven Phasen des Umbruchs unterbrochen werden, und oft sind es diese Momente intensiven Wandels, die die stärksten und nachhaltigsten Auswirkungen haben. In solchen Zeiten wird die Fähigkeit zur Anpassung und Veränderung zur entscheidenden Überlebensstrategie für Arten – und damit auch für den Menschen.