Entropie und Selbstorganisation wirken in unserer Welt zusammen: Die Zunahme der Entropie führt zwar zur Zerstörung und Auflösung geschlossener Systeme, ermöglicht aber zugleich die Entstehung neuer Strukturen, die dem Marsch ins Chaos und der Vergänglichkeit entgegenwirken.

Das Zusammenspiel von Entropie und Selbstorganisation – zwei fundamentale Prinzipien der Thermodynamik – führt in der Natur zu einem dynamischen Gleichgewicht aus Zerfall und Neubildung von Strukturen. Dieser Prozess des Aufbaus und Abbaus, der Strukturbildung und Strukturauflösung, lässt sich als dialektischer Motor begreifen, der die Entwicklung unseres Universums vorantreibt.

Auch unsere Ideen und Denkmodelle unterliegen einem ständigen Wandel und ähnlichen Zusammenspiel. Sie passen sich neuen Erkenntnissen und Herausforderungen an, um mit der sich verändernden Realität Schritt zu halten. Diese mentalen Konzepte dienen uns als Entscheidungsmodelle, mit denen wir unser Handeln in der Umwelt bestimmen und überprüfen.

Sie helfen uns, Herausforderungen zu bewältigen und unsere Fähigkeit zum eigenständigen Handeln zu verbessern. Wenn die Unordnung zunimmt und Systeme zu zerfallen drohen, zeigt uns die Erfahrung, dass sich oft neue Strukturen herausbilden. Es liegt an uns, diesen Prozess aktiv mitzugestalten.

In diesem Sinne kann die Zunahme von Entropie und Unordnung in Krisen auch Chancen für positive Veränderungen bieten. Krisen und der Zerfall überholter Strukturen eröffnen die Möglichkeit, neue und besser angepasste Lösungen zu finden. Krisen bringen allerdings auch oft Leid mit sich und der Ausgang ist ungewiss – es liegt auch an uns, sie zu meistern und für eine bessere Zukunft zu nutzen.