Über Altsysteme lässt sich interessanterweise aus einem evolutionären Blickwinkel diskutieren. Es wird besonders spannend, wenn wir Parallelen zwischen Software und anderen evolutionären Systemen ziehen.

Ein Beispiel aus der Biologie sind chaotische Genpools, die viele deutlich suboptimale Allele für eine bestimmte Umgebung enthalten. Ihre Häufigkeit nimmt mit der Zeit ab, doch sie verschwinden nie vollständig.

Sie sind vergleichbar mit Computern, auf denen im Jahr 2023 noch Windows XP läuft, nur dass der Selektionsdruck in Richtung modernerer Windows-Versionen nie stark genug war, um sie vollständig zu beseitigen.

Oder Überbleibsel in Sprachen, die zwar funktionieren, aber keinen zeitgemäßen Sinn haben, wenn wir uns andere Merkmale der Sprache ansehen. Dinge wie Geschlecht und Kasus bei englischen Pronomen, italienische unregelmäßige Plurale oder portugiesische Proklise.

Ähnlich ist es bei modernen Websites, die weiterhin animierte GIF-Dateien unterstützen müssen, obwohl WebM besser zum modernen Internet passt.