Inzwischen sind wir an einem Punkt, an dem sich nicht nur Sci-Fi-Autor:innen die Frage stellen, wie wir als Gesellschaft mit nur schon aktuellen Formen von „künstlicher Intelligenz“ und ihren Implikationen umgehen sollten.

Diese moralisch schwerwiegenden Fragen sind nicht neu, bleiben allerdings hochinteressant. Leider mangelt es oft an differenzierten und vor allem praktischen Ideen in einer öffentlichen Wahrnehmung, wie wir uns diesem Thema annähern können. Stattdessen bekommen wir häufig nur klischeehafte Darstellungen in Filmen und Medien erzählt, wie: Roboter kämpfen gegen Roboter, Menschen sind mittendrin, aber am Ende ist es doch der Mensch, der die Situation rettet, weil die Roboter es nicht hinbekommen.

Das trägt eher zur Verwirrung und Verschiebung des Diskurses bei, als dass es zur Klärung beiträgt. Es hat nichts damit zu tun, wo aktuelle KI-Entwicklungen in ihren sozioökonomischen Auswirkungen tatsächlich zum Problem sehr vieler Menschen bereits werden, und in und von welchen Interessen aus sie das tun.

Vielleicht ist genau das der springende Punkt. Vielen Menschen fehlt es so an Einsichten und neuen, kreativen Ideen, um mit diesen Herausforderungen umzugehen; an Geschichten, wie es bereits jetzt sein könnte.

Stattdessen ist zu beobachten, wie wir mithilfe von KI auf dem Rücken von armen Ländern immer mehr und schneller Bullshit produzieren und die Domänen noch weiter trivialisieren, vereinnahmen und immer mehr zu immer weiter entfernten Simulakren werden lassen, die wir ursprünglich mit Menschlichkeit in Verbindung bringen; dem, was und uns in dieser Hypermoderne noch Verbundenheit schenkt.

Und all das in dem Wissen, vielleicht lieber darauf zu bestehen, tatsächlich „Arbeit“ abnehmen zu lassen, und so Zeit für die Dinge zu schaffen, denen wir uns gleichzeitig widmen wollen und müssen, und wenn schon nur um zu diskutieren, was inzwischen der Wert von dieser Arbeit ist. Da das allerdings nicht passiert, heißt es schnell: „Wir sind am Arsch“. Aber sind wir das wirklich schon?

Vielleicht wäre der erste Schritt, sich grundlegend laut zu überlegen, was es bedeutet, Mensch zu sein, und im nächsten dann, was unser Kontext ist. Das wird durchaus eine Lektion in Demut sein, vermutlich allerdings die einzige Chance zu sehen, wie wir unserer Evolution beitragen, und nicht Evolution an sich, indem wir uns selbstverantwortlich aus ihrem Genpool entfernen.

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